Freitag, 23. November 2007

MV Explorer verunglückt

Mit 30 Grad Schlagseite treibt die "MV Explorer" vor der Antarktis. Passagiere und Be- satzung haben das Schiff inzwischen verlassen - bis auf zwei Mann: der Kapitän und sein Erster Offizier. Unter den Reisenden befand sich nach Angaben der Reederei auch ein Deutscher. Die "Explorer" soll in der Nähe der King George Insel, die zu den südlichen Shetland-Inseln gehört, havariert sein. Etwa 100 Passagiere und 54 Besatzungsmitglieder wurden nach Angaben des kanadischen Veranstalters "Gap Adventures" inzwischen in Sicherheit gebracht. Das Schiff "Endeavour" nahm sie an Bord. Unter den Reisenden befanden sich unter anderen 23 Briten, 17 Niederländer, 13 Amerikaner und ein Deutscher. Auf dem leckgeschlagenen Schiff harren zur Stunde noch der Kapitän und der Erste Offizier aus. "Es wird damit gerechnet, dass die 'MV Explorer' in Kürze sinkt", sagte ein Sprecher der britischen Küstenwache in Falmouth. Marketing-Chefin Susan Hayes von der Firma "Gap Adventures", eines von mehreren Reiseunternehmen, die Passagen auf dem Spezial-Kreuzfahrer anbieten, sagte der BBC: "Die 'MV Explorer' hat heute Morgen vor der King-George-Insel einen kleinen Eisberg gerammt und einen faustbreiten Riss im Rumpf davongetragen."Die britische Küstenwache koordiniert der BBC zufolge zusammen mit der US-Küstenwache und den argentinischen Behörden die Rettungsarbeiten. Andy Cattrell von der Küstenwache Falmouth erklärte, die Wetterbedingungen seien für diese Jahreszeit "recht gut", aber es sei sehr kalt. Die "MV Explorer" fährt unter liberianischer Flagge und gilt als mittelgroßes Kreuzfahrtschiff, das maximal 100 Passagiere aufnehmen kann. Die Offiziere an Bord kämen überwiegend aus Skandinavien, die Crew aus den Philippinen, heißt es auf der Website des Veranstalters "Noble Caledonia". Die Südlichen Shetland-Inseln befinden sich rund 120 Kilometer nördlich der antarktischen Halbinsel. Sie sind seit 1962 Teil des Britischen Antarktis-Territoriums, obwohl auch Chile und Argentinien Anspruch auf das Gebiet erheben.
Quelle: spiegel.de

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